Networking für Gründer: So bauen junge Unternehmer erfolgreich Netzwerke auf

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Networking für Gründer: So bauen junge Unternehmer erfolgreich Netzwerke auf

Das gute alte Vitamin B war schon immer hilfreich, wenn es darum ging, die eigene Karriere anzuschieben oder Optionen auf den Traumjob zu erhalten. Für junge Unternehmer sind persönliche Kontakte in die Geschäftswelt jedoch ganz besonders wertvoll. Oft werden sie dabei mit einer zentralen Ressource oder Währung verglichen – und das nicht zu Unrecht. Da das eigene Netzwerk ausschlaggebend für den unternehmerischen Erfolg sein kann, sollten sich Gründer möglichst früh mit dem Thema Networking befassen. Wer Kontakte finden, aufbauen und pflegen möchte, die sich wirklich auszahlen, muss nämlich gezielt vorgehen. Zu den ersten wichtigen Schritten nach der Gründung zählt deshalb das Ausarbeiten der eigenen Networking-Strategie.

Das Netzwerk zählt

In der Geschäftswelt versteht man unter Netzwerken mehr als einen einfachen Handshake und den Austausch von Visitenkarten, doch nicht selten fängt der Aufbau von Kontakten genau so an. Im geschäftlichen Kontext umfasst Networking den bewussten Aufbau von Verbindungen zu ebenfalls unternehmerisch tätigen Personen. Die Mitglieder dieser Netzwerke teilen Know-how miteinander, verhelfen sich gegenseitig zu geschäftlichen Chancen und können so letztendlich gemeinsam wachsen. Auch wenn das Networking Zeit und manchmal Geld kostet, lohnt sich der Aufwand. Insbesondere junge Gründer sollten das Netzwerken als eine wichtige Investition in soziales Kapital sehen, welches den Weg für geschäftliche Synergien und unternehmerischen Erfolg ebnet.

Häufig unterscheidet man heutzutage zwischen persönlichem und digitalem Networking. Während das persönliche Networking von Angesicht zu Angesicht und daher im direkten Kontakt zustande kommt, handelt es sich beim digitalen Networking um ein Phänomen neuerer Tage. Zentral sind in diesem Kontext soziale Medien und digitale Kommunikationsmittel. Der große Unterschied ist, dass das digitale Netzwerken unabhängig der räumlichen Verortung möglich ist, was vor allem global agierenden Unternehmern viele Möglichkeiten eröffnet.

Networking als Boost für den unternehmerischen Erfolg

Wenn die ersten Schritte in die Selbstständigkeit getan sind, wird das Networking schnell relevant. Der Grund dafür ist eine Dynamik, die alle erfolgreiche Networker erleben können: Anfangs mangelt es noch an Erfahrung und Know-how, doch genau das bieten einem andere Unternehmer, die bereits länger im Geschäft sind. Diese wiederum profitieren im direkten Austausch von neuen Perspektiven und innovativen Herangehensweisen an altbekannte Probleme. Das Networking wird so zum Schlüssel, um aus der Isolation herauszutreten und sich mit Gleichgesinnten zu umgeben. Junge Unternehmer erhalten dadurch Zugang zu Wissen und potenziellen Geschäftspartnern, Kunden oder Investoren. Um sich zu etablieren und das eigene Unternehmen voranzubringen, sollten Gründer sich deshalb so zügig wie möglich um den Aufbau eines Netzwerks kümmern.

Networking für die Selbstständigkeit

Zielgerichtete Networking-Strategien entwickeln

Einige Kontakte und auch enge Bekanntschaften ergeben sich mit der Zeit von allein. Doch Networking sollte immer ein bewusster und gezielter Prozess sein, sodass Unternehmer nichts dem Zufall überlassen dürfen. Mit einer systematischen Networking-Strategie verlieren junge Unternehmer nicht aus den Augen, welche Kontakte für sie besonders wichtig und profitabel sind. An erster Stelle steht deshalb immer die Definition der Ziele. Bei diesen handelt es sich um die Grundmotivation für das Networking selbst. Möchte man ein neues Produkt auf dem Markt etablieren, Geldgeber und Investoren finden oder geht es vor allem darum, sich als Referenz innerhalb einer Branche zu etablieren? Alle relevanten Ziele müssen identifiziert werden, damit die Strategie später Früchte trägt.

Sobald klar ist, was man mit dem Aufbau eines Netzwerks erreichen möchte, sollte man das Profil der Zielgruppe herausarbeiten. In diesem Schritt geht es darum, Einzelpersonen, Organisationen, Unternehmen oder Verbände zu identifizieren, die einen auf dem eigenen Weg weiterbringen. Entscheidend ist, dass die Zielgruppe verstanden wird. Wer zum Beispiel auf der Suche nach Mentoren ist, sucht sich andere Unternehmer, die über einen gewissen Erfahrungsschatz verfügen. Auf Grundlage der Zielgruppe lässt sich auch zuverlässiger entscheiden, welche Mittel und Wege für die Kontaktaufnahme besser geeignet sind. Ältere Unternehmer, die sich bereits vor vielen Jahren einen Namen in ihrer Branche gemacht haben, springen besser auf die persönliche Kontaktaufnahme an, während sich junge IT-Enthusiasten liebend gerne digital vernetzen. Da der Ersteindruck entscheidend ist, sollte die Selbstpräsentation ebenfalls den Präferenzen der Zielgruppe entsprechen.

Langfristige Beziehungen aufbauen

Ein häufiges Ziel junger Unternehmer ist es, zuerst genügend Geld zur Umsetzung der eigenen Vision zusammenzubekommen. Dafür stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Alternativen zum Kredit sind Wettbewerbe, bei denen Gründer eine Jury von ihrer Geschäftsidee überzeugen und so eine Finanzspritze als Startkapital erhalten können – oder aber der Rückgriff auf Business Angels und Investoren. Letztere zählen zur bevorzugten Zielgruppe der Networking-Strategie von Gründern. Doch ein guter Stratege denkt weiter und plant langfristig. Deswegen sollten junge Unternehmer ihre beruflichen Netzwerke mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit aufbauen.

Die Basis einer solchen langfristigen Beziehung ist der gegenseitige Mehrwert, den die Mitglieder des Netzwerks bieten. Dieser kann aus Wissen, materiellen Ressourcen oder der persönlichen Unterstützung bei der Realisierung eines Vorhabens bestehen. Die stärksten Beziehungen entstehen zwischen Parteien, die gemeinsame Interessen verfolgen. Wer diese in der Kommunikation bewusst und geschickt hervorhebt, hat einen klaren Vorteil.

Kontakte müssen gepflegt werden

Nachdem erste Kontakte erfolgreich geknüpft wurden, geht es an die Pflege der noch frischen beruflichen Beziehungen. Viel Aufmerksamkeit sollte der regelmäßige Austausch bekommen – ganz gleich, ob in privater oder beruflicher Hinsicht. Über die gelegentliche Kontaktaufnahme geraten Unternehmer nicht in Vergessenheit und erhalten zudem wichtige Updates zu aktuellen Branchenentwicklungen. Wer eine bestehende geschäftliche Beziehung vertiefen möchte, sollte auf gemeinsame Aktivitäten mit seinen Kontakten setzen, das können das gemeinsame Mittagessen, sportliche Aktivitäten oder die Teilnahme an privaten Festivitäten sein. Von Bedeutung ist dabei die Präsenz. Junge Gründer profitieren von Netzwerken oft mehr, als sie selbst geben können. Dennoch gilt es nie zu vergessen, andere auch aktiv zu supporten.

Praktische Networking-Tipps

Weil durchdachte Strategien oft nicht nur ein einziges Ziel verfolgen und dadurch unterschiedliche Zielgruppen ansprechen müssen, ist Flexibilität beim Networking gefragt. Junge Unternehmer können dafür verschiedene Plattformen nutzen und mit folgenden Tipps nach der Gründung richtig durchstarten:

  1. Teilnahme an Events: Wer in der eigenen Branche noch unbekannt ist, sollte jede Gelegenheit nutzen, um auf Messen, Tagungen und anderen Events Präsenz zu zeigen. Solche Veranstaltungen bieten eine ideale Gelegenheit zum Netzwerken. Ebenso sind sie überaus nützlich, wenn Gründer möglichst viele Informationen über Mitbewerber und damit auch die Zielgruppe für die eigene Networking-Strategie in Erfahrung bringen möchten.
  2. Social-Media nutzen: Soziale Netzwerke spielen nicht nur beim Austausch mit privaten Kontakten eine Rolle, sondern auch im Berufsleben. Netzwerke wie LinkedIn, Xing oder spezifische Branchenforen sind der perfekte Ort für das Knüpfen weitreichender Kontakte in aller Welt. Gleichzeitig sind sie auch ein wichtiges Mittel zur Präsentation der eigenen Person und des Unternehmens.
  3. Sich weiterbilden: Die Teilnahme an Seminaren und Workshops sind wichtig, um neue Skills und Schlüsselkompetenzen zu erlernen oder das eigene Know-how zu vertiefen – sie dient aber auch als Gelegenheit für das Knüpfen von Kontakten. Nirgendwo sonst trifft man so direkt auf Branchenexperten und potenzielle Geschäftspartner.