Im Job verbringen die meisten Arbeitnehmer/innen viel Zeit. Umso schwerer wiegt es meist, wenn jemand unglücklich im Job ist. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz kann viele Ursachen haben – und es kann ebenso viele Wege aus der Krise geben. Hier erfährst du, was du tun kannst, wenn du unglücklich im Job bist.
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Berufliche Unzufriedenheit kann weitreichende Folgen haben
Manche Menschen gehen gerne zur Arbeit, andere stehen ihrem Job neutral gegenüber und sehen ihn eher als notwendiges Übel. Wieder andere Arbeitnehmer/innen sind unzufrieden und unglücklich in ihrem Job. Wenn dieser Zustand andauert, kann sich daraus eine große Belastung im Alltag ergeben.
Wer über längere Zeit unglücklich im Job ist, ist oft auch in der Freizeit gedanklich bei der Arbeit. Mögliche Probleme werden gewälzt, etwa mit den Kolleg/innen oder der/m Vorgesetzten. Für Betroffene führt das dazu, dass sie kaum noch Entspannung finden. Wenn jemand unglücklich im Job ist, aber keine Alternative sieht, kann das körperliche und psychische Probleme zur Folge haben. Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Magenschmerzen – all das kann eine Folge von Unzufriedenheit im Job sein. Ist jemand unglücklich im Job, kann auch eine Depression die Folge sein.
Wenn Arbeitnehmer/innen unglücklich im Job sind, kommen dafür verschiedene Ursachen in Betracht. Oft spielt ein schlechtes Betriebsklima eine Rolle. Langeweile, Überforderung, ein/e Chef/in, mit dem/der man nicht klarkommt – auch das sind mögliche Gründe, warum jemand beruflich nicht mehr glücklich ist. Auch fehlende Wertschätzung, eine schlechte Bezahlung oder eine als unangenehm oder zu anstrengend empfundene Tätigkeit können dazu führen, dass Beschäftigte über eine berufliche Veränderung nachdenken.
Unglücklich im Job: Test
Ob du tatsächlich unglücklich im Job bist, verrät dir ein einfacher Test:
- Graut es dir am Abend schon vor dem neuen Arbeitstag?
- Findest du nichts schlimmer als Montage?
- Möchtest du morgens am liebsten im Bett liegenbleiben?
- Bereitet dir der Gedanke an die Arbeit Magenschmerzen?
- Langweilst du dich im Job?
- Fühlst du dich überfordert?
- Gibt es Konflikte im Team oder mit Vorgesetzten?
- Bist du gedanklich auch in deiner Freizeit bei der Arbeit?
Je mehr Fragen du mit Ja beantwortest, desto mehr deutet der Test auf eine grundlegende Unzufriedenheit im Job hin.
Was tun, wenn man im Job unglücklich ist?
Wenn es im Job nicht so läuft wie erhofft, ist das belastend. Für viele Betroffene verschärft sich die Situation, weil sie keinen Ausweg sehen. Sie sind dann zwar todunglücklich in ihrem Job, sehen aber nicht, wie sich die Situation zum Besseren wenden kann. Viele Arbeitnehmer/innen fühlen sich dann wie gelähmt – und machen notgedrungen einfach weiter.
Dabei gibt es in nahezu jedem Fall eine Alternative zu einem Job, der dich unglücklich macht. Um neue Perspektiven zu entwickeln, musst du wissen, was genau es ist, was dich an deinem Job stört. Davon hängt ab, ob es Zeit für eine berufliche Veränderung ist oder ob es sich lohnen kann, durchzuhalten – weil die Situation wahrscheinlich in absehbarer Zeit besser wird. Auch ein Gespräch mit dem/r Vorgesetzten kann hilfreich sein – wenn du aufgrund von Umständen unglücklich bist, die sich prinzipiell verändern lassen.
Ein wichtiges Indiz ist, wie lange deine Unzufriedenheit schon anhält. Schlechte Phasen hat jeder mal. Manchmal haben sie Ursachen, die nach kurzer Zeit schon nicht mehr gegeben sind. Dann solltest du nicht impulsiv handeln und deine Kündigung schreiben, weil du es womöglich bereuen würdest. Andere Probleme sind schon so verfestigt, dass es tatsächlich keine andere Lösung als einen Jobwechsel gibt. Nimm auch körperliche Warnzeichen ernst – wenn du ernsthafte körperliche oder psychische Beschwerden hast, die du auf die Situation im Job zurückführst, ist das ein deutlicher Hinweis, dass sich etwas verändern muss.
Individuelle Lösungen bei Unzufriedenheit im Job finden
Die gute Nachricht: Nach reiflicher Überlegung findet sich für fast jedes Problem im Job eine Lösung. Das kann in manchen Fällen bedeuten, dass du den Mut zu Veränderung haben musst. Manchmal ist aber gar kein drastischer Schritt nötig, um die eigene Situation dauerhaft zu verbessern. Wieder gilt: Was du tun kannst, um im Job wieder zufriedener zu werden, hängt von der Ursache für deine Unzufriedenheit ab.
Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst, deine Situation genau zu analysieren und verschiedene mögliche Alternativen eingehend zu prüfen. Du solltest dich dabei mit der Frage auseinandersetzen, mit welchen Erwartungen du an deinen Job herangehst. Sind sie realistisch? Könnten sie – theoretisch – in deinem jetzigen Job erfüllt werden?
Wenn die Antwort Ja lautet, solltest du überlegen, was dafür nötig wäre. Wünscht du dir anspruchsvollere Aufgaben oder ist dein Workload zu hoch? Hast du permanent Stress oder fühlst du dich gelangweilt und unterfordert? In solchen Fällen ist es sinnvoll, ein Gespräch mit deiner/m Vorgesetzten zu suchen. Gemeinsam finden sich in vielen Fällen Lösungen.
Schlechtes Betriebsklima kann die Freude an der Arbeit rauben
Schlechtes Betriebsklima oder Konflikte im Team sind ein häufiger Grund für Unzufriedenheit im Job. Auch solche Probleme können mitunter gelöst werden. Hast du etwa Stress mit einer Kollegin, kann ein offenes Gespräch mit ihr oder der/m Chef/in nützlich sein. Womöglich trägst du auch selbst dazu bei, dass der Konflikt fortbesteht – und kannst die Lage entschärfen, indem du dein eigenes Verhalten ebenfalls änderst.
Ist das Betriebsklima allgemein mies, sind die Aussichten hingegen oft schlechter. Das gilt besonders, wenn die Stimmung schon lange Zeit schlecht ist. Häufig liegt das an den Arbeitsbedingungen, zu hohen Anforderungen und Druck oder dem Verhalten der/s Vorgesetzten. Darauf hast du als Arbeitnehmer/in nur bedingt Einfluss. Manchmal verbessert sich die Situation zwar nach einer Weile von selbst, aber längst nicht immer.
Hast du das Gefühl, dass du in deinem jetzigen Job nicht mehr glücklich wirst, bleibt dir nur, dich nach anderen Jobs umzusehen. Bei einer/m anderen Arbeitgeber/in könnten deine Probleme der Vergangenheit angehören. Überlege aber, ob ein Jobwechsel reicht. Wenn du mit deinem Beruf an sich unzufrieden bist, kann eine grundlegende Veränderung nötig sein. Eine Umschulung oder Weiterbildung, ein Studium oder eine Ausbildung können dir den nötigen Wandel ermöglichen.