Überforderung im Job: Ursachen, Symptome & Lösungen

2641
Überforderung im Job: Ursachen, Symptome & Lösungen

Viele Arbeitnehmer/innen fühlen sich im Job überfordert. Bei manchen Betroffenen ist das Gefühl der Überforderung vorübergehend, andere fühlen sich nahezu permanent überlastet oder haben das Gefühl, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können. Hier erfährst du, wie es dazu kommen kann und was du tun kannst, wenn dein Job dich überfordert.

Überforderung im Job: Symptome

Wohl die meisten Arbeitnehmer/innen haben schon Situationen im Job erlebt, in denen sie das Gefühl hatten, der Lage nicht mehr Herr werden zu können. Im besten Fall geht ein solches Gefühl schnell vorüber, weil es etwa einem zeitweise erhöhten Arbeitsaufkommen geschuldet ist. Ebenso kommt es jedoch vor, dass Beschäftigte an der Arbeit dauerhaft oder zumindest regelmäßig überfordert sind.

Überforderung im Job kann Symptome wie die folgenden haben:

  • Dich macht schon der Gedanke an die Arbeit nervös.
  • Du fühlst dich beklemmt und angespannt, wenn du zur Arbeit musst oder an der Arbeit bist.
  • Du fühlst dich ohnmächtig und weißt nicht, wie du deine Aufgaben bewältigen sollst.
  • Du grübelst auch in deiner Freizeit über deinen Job – und all die damit verbundenen Aufgaben – nach.
  • Du empfindest häufig Panik, hast Ängste entwickelt oder weinst oft wegen der Situation auf der Arbeit.
  • Du hast Angst, dass auf der Arbeit jemand bemerkt, wie überfordert du bist.
  • Du fühlst dich kraftlos und kannst dich kaum zu deiner Arbeit motivieren.
  • Du bist häufig unkonzentriert oder machst Fehler.
  • Du meldest dich häufig krank, weil du es an der Arbeit nicht mehr aushältst.
  • Womöglich leidest du unter Schlafstörungen, hast Magenprobleme oder bist ständig nervös.
  • Du glaubst nicht an deine eigenen Fähigkeiten.
  • Ohne Überstunden würdest du deine Arbeit gar nicht mehr schaffen.
  • Wenn eine neue Aufgabe hinzukommt, steigt in dir Panik auf.

Mögliche Ursachen für Überforderung im Job

Überforderung im Job kann verschiedene Ursachen haben. Einerseits kann das Gefühl der Überforderung subjektiv sein. Das ist oft der Fall, wenn man den Überblick über all die Aufgaben verliert. Wahrscheinlich könnte man sie aber bei näherer Betrachtung in Ruhe nach und nach abarbeiten.

In anderen Fällen hängt Überforderung im Job mit mangelnden Erfahrungen oder fehlendem Wissen zusammen. Betroffene sind dann tatsächlich nicht (ausreichend) in der Lage, ihren Job wie vorgesehen auszuüben. Ihnen fehlt dazu essenzielles Wissen in bestimmten Bereichen.

Wenn du dich von deiner Arbeit überfordert fühlst, kann das auch daran liegen, dass du tatsächlich zu viel Arbeit hast. Womöglich teilt dein/e Vorgesetzte/r dir zu viele Aufgaben zu, oder du hast Aufgaben von erkrankten Kolleg/innen übernommen, die dich jetzt strapazieren.

Unrealistische Erwartungen können zu Überforderung führen

Ebenso kann es zu einem Gefühl der Überforderung im Job kommen, wenn die Aufgabenverteilung und die Verantwortlichkeiten nicht klar geregelt sind. Beschäftigte, die nicht wissen, was genau von ihnen erwartet wird, machen womöglich mehr als nötig. Das erhöht den Stress – und kann so Überforderung mitverursachen.

Überforderung im Beruf kann auch mit der Einstellung der Betroffenen zusammenhängen. Besonders perfektionistische Menschen haben oft unrealistisch hohe Erwartungen an sich selbst. Das gilt besonders, wenn die betreffende Person Karriere machen möchte. Wer sehr viel von sich erwartet, lädt sich häufig zu viel auf und macht oft viele Überstunden.

Womöglich bist du auch noch neu im Job. Es kann eine Weile dauern, bis man sich an die neue Umgebung, neue Kolleg/innen und Aufgaben gewöhnt hat. In der ersten Zeit im neuen Job haben viele Arbeitnehmer/innen ein starkes Bedürfnis, ihrem/r Arbeitgeber/in zu beweisen, dass sie die richtige Wahl waren. Das kann den Druck erhöhen und ein Gefühl von Überforderung begünstigen.

Was du tun kannst, wenn du dich im Job überfordert fühlst

Sich im Job überfordert zu fühlen kann sehr belastend sein. Hält das Gefühl an, kann es weitreichende psychische und körperliche Folgen haben. Nicht selten raubt die Situation im Job Betroffenen jede Lebensfreude und belastet sie auch im Privatleben. Damit es soweit gar nicht erst kommt, solltest du frühzeitig handeln. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen.

Verschaffe dir einen Überblick über die Lage

Überforderung, Stress und Hektik gehen oft miteinander einher. Nicht selten nehmen Beschäftigte die eigenen Aufgaben unter solchen Umständen als nicht zu bewältigenden Berg wahr. Kommt nun noch etwas Neues hinzu, wird die Grenze der Belastbarkeit häufig überschritten.

Statt in solchen Situationen resigniert zu denken: „Mein Job überfordert mich“, solltest du dir lieber einen Überblick über die Lage verschaffen. Was hast du wirklich zu tun? Ordne deine Aufgaben nach Priorität und Dringlichkeit. Manche Dinge können womöglich liegenbleiben, andere kannst du vielleicht delegieren. Fokussiere dich auf das Wesentliche, statt viel Zeit in Dinge zu stecken, die eigentlich nicht so wichtig sind.

Es ist außerdem sinnvoll, zu timen, wie viel Zeit du mit welchen Aufgaben oder Aktivitäten verbringst – inklusive Dingen wie im Internet surfen. So findest du Zeitfresser und kannst sie gezielt eliminieren.

Was ist das Problem – und wie könnte es gelöst werden?

„Meine Arbeit überfordert mich.“ Diesen Gedanken kennen viele Arbeitnehmer/innen. Allerdings ist längst nicht allen klar, worauf sich dieses Gefühl überhaupt gründet. Bevor du überlegen kannst, wie du das Problem lösen kannst, musst du wissen, worin es überhaupt besteht.

Deine Überforderung kann mit deinem speziellen Job zusammenhängen. Stress und eine Vielzahl von Aufgaben können jedoch auch charakteristisch für bestimmte Berufe sein. Oder fehlt dir einfach nur Fachwissen? Analysiere die Situation und überlege dann, wie du sie verbessern kannst.

Eins nach dem anderen

Du hast eine schier endlose To-Do-Liste? Eine Vielzahl an Aufgaben kann bedrohlich wirken. Statt die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen solltest du aber lieber entspannt bleiben. Fang einfach an, erledige Aufgaben nach ihren Prioritäten und freu dich, wenn deine To-Do-Liste langsam, aber sicher kürzer wird.

Mit anderen Menschen sprechen

Wenn dich die Überforderung im Job belastet, kann es hilfreich sein, mit anderen zu sprechen. Das betrifft nicht nur Familie und Freund/innen. Oft ist es sinnvoll, mit dem/r Vorgesetzten zu sprechen. Gemeinsam könnt ihr nach Lösungen suchen.